Für wen ist Yoga geeignet?

Und für wen nicht?

Von Ajita Alexandra Gobrecht, veröffentlicht am , gekennzeichnet mit Yoga, Hatha Yoga und Zielgruppen

Matte und Meditationskissen

Die Antwort lautet schlicht: Für jeden, der offen dafür ist. Yoga passt sich Dir und Deinen Bedürfnissen an. Yoga ist vielseitig - es gibt so viele Yogastile wie es unterschiedliche Menschen gibt. Probiere ruhig verschiedene Angebote und Lehrer aus, um Dein Yoga zu finden. Yoga kann so vieles sein: Fordernde Asanas (Körperübungen), die den ganzen Körper kräftigen und dehnen, meditative und entspannende Positionen, die uns zur Ruhe bringen, Atemübungen, die die Lungenkapazität erweitern, kleine Tricks, die uns das nächste Meeting oder den nächsten Wutausbruch vom Kind gelassener überstehen lassen… Wenn ich stark erkältet bin und mir ganz bestimmt keine körperlichen Anstrengungen zumuten will, gönne ich mir eine Meditation oder eine Tiefenentspannung im Liegen unter einer kuscheligen warmen Wolldecke. Auch das ist Yoga.

Das ist ja das Großartige am Yoga: Es kann das Leben von jedem Menschen bereichern, eine neue Tiefe geben, eine neue Dimension eröffen.

Sukadev Bretz, „Yoga für jedes Alter“ im Yoga Vidya Journal im Herbst 2017

Für wen ist Yoga nicht geeignet?

Das klingt Dir zu sehr nach Werbeprospekt? Dann betrachten wir das Thema doch einmal von der anderen Seite: Für wen ist Yoga nicht geeignet? Wenn Du Dich absolut nicht mit Deinem Innenleben beschäftigen möchtest, solltest Du die Finger von Yoga lassen. Yoga führt Dich nach innen, und das kann neue Einsichten und auch Veränderungen bewirken. Yoga ist keine trendige Gymnastik, mit der Du Dich von Dir selbst und Deiner Umwelt ablenken kannst. Und wenn Du ein möglichst effektives Training suchst, wo Du in kürzestmöglicher Zeit einen perfekten Körper bekommst, findest Du sicher bessere Angebote als Yoga.

Falsche Vorstellungen von Yoga

Du bist nicht dünn genug für Yoga, nicht beweglich genug, zu ungelenkig, zu alt, zu unruhig, zu …? Ich finde nicht, dass Du Dich anpassen musst, um Yoga machen zu können, sondern dass sich Yoga darauf ausrichten soll, wie Du bist und was Du gerade brauchst. Es gibt z.B. bestimmte Übungen und Yogastile, die bei einem akuten Bandscheibenvorfall oder in der Schwangerschaft nicht unbedingt geeignet sind. Und wiederum andere, die in einer solchen Situation besonders gut tun. Ein guter Yogalehrer weiß das und kann auch entsprechend auf Dich eingehen. Und wenn Du Dich ein wenig umschaust, findest Du bestimmt das richtige Angebot für Dich. Yoga wird nicht nur als Fitnessprogramm oder Ausgleich für Büroarbeiter, Leistungssportler und gestresste Mütter, sondern auch in der Rehabilitation und als Therapie bei unterschiedlichsten Erkrankungen eingesetzt. Es gibt Yoga für Senioren, Yoga für Schwangere, Yoga für Kinder, reine Meditationskurse …

Was eine gute Yogastunde ausmacht

In einer guten Yogastunde können Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Fitnessgrade zusammen üben. Für jede Asana gibt es verschiedene Variationen, jeder Kursteilnehmer achtet auf seine Bedürfnisse und seine Tagesform. Es gibt kein Vergleichen und keinen Konkurrenzdruck. Und bei besonderen Anliegen kannst Du Dir auch ein Personal Trainig gönnen: Mit dem Yogalehrer erarbeitest Du Dir eine Übungsreihe speziell für Deine Bedürfnisse, die Du anschließend auch allein zu Hause für Dich ausführen kannst.

Was Yoga noch ist

Yoga hat wesentlich mehr Aspekte als die Asanas: Es beinhaltet Atemübungen, Tiefenentspannung, Meditation, Reinigungsübungen die den Körper gesund halten, die Kultivation bestimmter geistiger Einstellungen und positives Denken, leckere und gesunde Ernährung. Wer Lust darauf hat, kann mit Freunden Mantrasingen oder Konzerte anhören (Bhakti Yoga), sich ehrenamtlich engagieren und anderen helfen (Karma Yoga) oder sich eingehender mit Ethik im Yoga oder der faszinierenden Yogaphilosophie beschäftigen (Jnana Yoga). Natürlich kannst Du auch nur die Körperübungen machen und ihre positiven Wirkungen genießen. Auf keinen Fall ist Yoga eine Religion oder ein Dogma.

Fazit

Yoga kann alles mögliche sein. Wenn es Dich bereichert, Dir guttut und Dinge in Deinem Leben zum Positiven verändert, dann ist es das Richtige für Dich.